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KOOKread, 14.12.2021


Plakat von Andreas Töpfer


working hard, living poor - Erzählen vom Rand der Gesellschaft

wahlweise: Texte zur Arbeit - Erzählen vom Rand der Gesellschaft


Die Autor*innen Elisa Aseva, Julia Friedrichs, Thorsten Nagelschmidt und die Musikerin Stefanie Schranklesen, performen und diskutieren mit Kulturjournalistin Julia Schell über prekäre Arbeitsverhältnisse und McJobs und wie sich das in der aktuellen Literatur und Musik widerspiegelt.


Corona hat die Koordinaten auch in Bezug auf die Arbeitswelt durcheinandergewirbelt. Prekär bezahlte Jobs im Dienstleistungs- und Care-Sektor, ob als Paketzusteller*in, Radkurier*in oder Kassier*in wurde in der Öffentlichkeit teilweise einer Neubewertung unterzogen. Gleiches gilt für körperlich und psychisch anstrengende Jobs in der Kranken- und Altenpflege. Viele dieser Jobs gelten seit Corona als systemrelevant. Aber was heißt das konkret und was hat sich tatsächlich an den Arbeitsbedingungen seither verbessert? Wie reflektiert Literatur eigentlich die Arbeitswelt, ihre wachsende Prekarisierung, Auslagerungen in atypische Arbeitsverhältnisse und warum wird sie so vergleichsweise selten zum Thema? Wo bleibt der sozialkritische Blick?


Elisa Asevas schreibt Kurztexte: schlagfertig, prägnant, persönlich und gesellschaftskritisch. Leidenschaft in Zeiten des Jobcentergewitters und Poesie im Handgemenge der Großstadt. 2021 erschien ihr Debüt „Über Stunden“ bei Weissbooks ein Best of ihrer Facebook- und Twitter-Posts.


Einfühlsam portraitiert die Autorin Julia Friedrichs in ihrem neuesten Sachbuch „Working Class“ (Piper Verlag, 2021) Menschen am Rande der Gesellschaft, in Lohndumpingjobs mit geringen Perspektiven, wenig Anerkennung und Sichtbarkeit. Friedrichs diagnostiziert eine gespaltene Gesellschaft und wachsende soziale Ungerechtigkeit.


Der Autor und Sänger der Band Muff Potter Thorsten Nagelschmidt veröffentlichte 2021 seinen aktuellen Roman „Arbeit“ (Fischer Verlag), ein Roman von denen, die den Laden des Berliner Nachtlebens mit seinen Ekstasen, Abgründen und Überlebenskämpfen am Laufen halten: Sanitäter, Polizistinnen, Türsteher, Kiosk-Betreiberinnen, Flaschensammlerinnen, Dealer und all die anderen.


2019 veröffentlichte die Songwriterin und Bassistin der Band Locas in Love Stefanie Schrank ihr Debütalbum „Unter der Haut eine überhitzte Fabrik“ (staatsakt). Neo-Kraut-Pop mit Analog-Synthies: assoziative, surreale und elegische Bestandsaufnahmen über unsere Gesellschaft, über Neoliberalismus, Patriachat, Depression und das Geheimnis der Maschinen, die bis zur Überhitzung vor sich hin laufen.




KOOKread – Texte, Sounds, Diskurse: Eine Veranstaltungsreihe des unabhängigen Künstler*innen-Netzwerks KOOK e. V. Projektleitung: Eric Schumacher. Kuratierung: Jutta Büchter, Josepha Conrad, Alexander Gumz und Eric Schumacher. Moderation: Julia Schell

Mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Präsentiert von taz.

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